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Ein Mikroabenteuer von Hirschen, Füchsen und Burgen

Alles fing damit an, dass ich im September bei einem Gewinnspiel bei Facebook teilnahm. Angesichts seines 4. Jährigen verloste das Heimwärts Tattoo Collective aus Linz am Rhein einen 400,- € Gutschein bei Janis Seebald. Liken, Teilen und Kommentieren... Das Prozedere ist bekannt. Man kennt seine Aussichten aufgrund der regen Teilnahme. Versucht aber trotzdem sein Glück.

Wie dann mein Name als Gewinner bekannt gegeben wurde, war ich überschwänglich vor Freude. Letztes Wochenende war es dann soweit. Auf ging es nach Linz am Rhein. Es regnete im Strömen und kurz vor Linz stand ich natürlich eine Stunde im Stau. Kurz vor 11:00 kam ich dann bei meiner Unterkunft an. Mit charmanter rheinländischer Höflichkeit wurde ich dort empfangen. "Sie kommen aus Nürnberg. Kommen hierher um sich zu tätowieren und morgen fahren Sie wieder nach Hause? Ein bisschen bekloppt sind Sie schon? Tut mir leid wir Rheinländer haben das Gen zum Lügen verloren". Die Dame hat mir mit ihrer charmanten und offenen Art ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert. Meine Unterkunft liegt nur 700 Meter vom Studio entfernt. Also mach ich mich auf. Das Studio liegt direkt im Altstadort von Linz am Rhein. Geprägt von engen Gassen mit malerischen Fachwerkhäuschen.


Kurz vor 12 komme ich im Studio an. Der Empfang auch hier freundlich charmant geprägt. Ich bin das erste Mal im Rheinland unterwegs, schätze aber sofort diese direkte und ehrliche Art der Kommunikation. Janis sitzt noch am Entwurf. Ein Schliff an den letzten Feinheiten bevor es losgeht. Es wird ein Hirsch mit Krone auf den Oberschenkel. Das Motiv ist eine Anlehnung an das Wappen des Hauses Baratheon aus meiner Lieblingssendung Game of Thrones. Als es los geht, denke ich mir wie jedes Mal "wieso machst du die Scheiße schon wieder". Janis hält mich die ganzen Zeit mit herrlichen Sprüche bei der Stange. Wer aber schon mal länger unter der Nadel lag, weiß zum Ende ist man einfach durch.

Als wir fertig waren verschwindet Janis kurz und kommt mit drei Kölsch aus der benachbarten Wirtschaft zurück. 0,3 Liter. Habe extra ein großes bestellt sagt er und grinst. Wir hatten vorher das Thema über die -wie wir Bayern sagen- Reagenzglas großen Gläser. Aber selten hat mir ein Bier so gut geschmeckt. Angekommen in der Unterkunft falle ich einfach nur noch in mein Bett. Ich stelle mir den Wecker auf 5:30. Ich will morgen früh raus...

Noch vor klingeln des Weckers wache ich auf. Kurz fertig machen und los gehts. Es ist noch dunkel draußen. Aber in der ferne erblickt man schon die Morgenröte. Eine entspannte fahrt entlang am Rhein steht mir bevor. Immer wieder halte ich kurz an. Genieße die Ruhe, das Rauschen des Windes gepaart mit der Strömung des Rheins. Mein Ziel die Burg Eltz. Ein Kindheitstraum geht damit für mich in Erfüllung. Welcher kleiner junge träumt nicht von Rittern und tollen Burgen. Andere Kinder wollten immer ins Disneyland. Ich hingegen wollte schon immer eine der schönsten Burgen Deutschlands sehen.

Kurz vor 7:00 erreiche ich den Parkplatz. Ich bin alleine. Kein Auto weit und breit. Es regnet nach wie vor leicht. Egal. Das ist meine Zeit. Vom Parkplatz geht es hinab zu einer kleinen Kapelle. Überall um mich herum hört man Vögel zwitschern. Mehrere Spechte hämmern. Dann ein auf einmal aus dem Wald... ein Fuchs Kreuzt meinen Weg. Ich weiss nicht, wer mehr erschrocken drein blick. Jedenfalls dauert diese magischen Moment an und ich glaube, das werde ich nie vergessen. Dann der eigentliche Höhepunkt. Von der zweiten Kapelle aus blickt man ins Tal und da ist sie... Die Burg Eltz. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage ich hatte ein bisschen Tränen in den Augen. Ein tiefes Gefühl von Dankbarkeit überkommt mich.











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